Frauenkirche Dresden

Die Frauenkirche Dresden zählt mit ihrer bewegten Geschichte zu den symbolträchtigsten Wahrzeichen Dresdens. Gebaut in den Jahren 1726 bis 1743, zählt sie neben dem Zwinger und dem Residenzschloss zu den typischen Vertretern der Dresdner Barock-Baukunst. Zuvor stand an ihrer Stelle eine gotische Kirche, die jedoch Anfang des 18. Jahrhunderts baufällig geworden war, sodass die Stadtverwaltung einen Neubau beschloss.

Architekten

Der Auftrag dafür ging an den renommierten Architekten und Ratszimmermeister George Bähr. Das Steinkuppeldach der Kirche ist eine Hommage an die venezianische Kuppelkirche Santa Maria della Salute. August der Starke höchstpersönlich hatte sich als großer Bewunderer derselben für Bährs Entwurf eingesetzt. Dieser erlebte die Fertigstellung des Bauwerkes jedoch nicht mehr. Stattdessen wurde die Frauenkirche in den Jahren von 1738 bis 1743 von seinem Schüler Johann George Schmidt vollendet. Entgegen dem Willen seines Meisters folgte Schmidt auf Anraten der Dresdner Akademie einer französisch geprägten, eher klassizistischen Interpretation und gab dem Bauwerk so seine eigene Prägung.

Fertigstellung

Nach ihrer Fertigstellung stellte die Frauenkirche mit einer Höhe von über 91 Metern, einer Breite von knapp 42 Metern und einer Länge von 50 Metern einen der eindrucksvollsten protestantischen Kirchenbauten Deutschlands dar. Das Aushängeschild der Kirche, die glockenförmige Sandsteinkuppel, sollte sich jedoch bald als schwere Bürde für das Bauwerk erweisen. Statische Fehlberechnungen und die Wahl von zu weichem Sandstein für das Tragpfeilerwerk machten schon bald Nachbesserungen an der Substanz des Baus notwendig.  Während des Siebenjährigen Krieges wurde die Frauenkirche durch preußische Artilleriegranaten beschädigt, wodurch die Bausubstanz weiter geschwächt wurde.

Reparatur

Es folgten provisorische Reparaturen, die jedoch die strukturellen Fehler des Kirchenbaus nicht beseitigen konnten. Auch umfangreiche Sanierungen in den 1860er Jahren und die Verstärkung der tragenden Pfeiler durch Stahlverstrebungen in den 1930er Jahren lösten das Problem nicht, sondern konnten allenfalls das weitere Absinken der Kuppel verlangsamen. Schließlich gelang Anfang der 40er Jahre durch den aufwändigen Einsatz von Stahlbeton doch noch eine effektive Behebung der ursprünglichen Baufehler – tragischerweise kurz vor der Zerstörung der Kirche. Als Folge des berüchtigten alliierten Bombenangriffs auf Dresden in der Nacht vom 13./14. Februar 1945 wurde die Frauenkirche stark beschädigt und brannte anschließend aus. Aufgrund der Hitze wurden die ohnehin schon vorgeschädigten Tragpfeiler über die Maßen beansprucht und gaben am Morgen des 15. Februar schließlich so weit nach, dass die Kuppel einstürzte.

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Der entstandene Trümmerberg prägte fortan für Jahrzehnte das Stadtbild. Ursprünglich sollte er in den 60er Jahren beseitigt werden, dann entschloss sich die DDR-Führung jedoch, ihn als Mahnmal für die Schrecken des Krieges zu erhalten. Bereits in den 80er Jahren wurde eine Rekonstruktion in Erwägung gezogen, doch fehlte in der DDR dafür das Geld.

Wiederaufbau

Realistische Pläne zum Wiederaufbau der Frauenkirche kamen daher erst nach der Wende auf. In den Jahren 1993 bis 1996 wurden die erhaltenen Trümmer sorgfältig vermessen und katalogisiert, anschließend wurde der Kirchenbau bis zum Jahre 2005 aufwendig wiederhergestellt. Die Kosten in Höhe von 180 Millionen Euro wurden zu knapp zwei Dritteln aus Spendengeldern gedeckt. Der Wiederaufbau gab zudem Gelegenheit, die statischen und materialtechnischen Unzulänglichkeiten des ursprünglichen Bauwerkes zu beseitigen. Wie kaum ein anderes Gebäude stellt die Frauenkirche daher ein Symbol für die Baukunst der Dresdner Barockzeit, die Grausamkeit des Bombenkrieges im Zweiten Weltkrieg, aber auch für die deutsche Wiedervereinigung und moderne Restauratorenkunst dar.

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